Wenn Du als Therapeut oder Therapeutin Deine eigene Praxis gründen willst, solltest Du unbedingt über die räumlichen Voraussetzungen für die Physiotherapiepraxis Bescheid wissen!
Du planst Deine eigene Physiotherapiepraxis oder möchtest bestehende Räume optimieren? Wusstest Du, dass die richtige Raumgestaltung nicht nur den Erfolg Deiner Behandlungen beeinflusst, sondern auch darüber entscheidet, ob Du alle rechtlichen Anforderungen erfüllst?
In Deutschland gibt es Vorschriften, die Du kennen musst – von der richtigen Raumgröße über Barrierefreiheit bis hin zur Atmosphäre, die Deine Patienten & Patientinnen beruhigt.
Das Wichtigste in Kürze:
- Räumliche Voraussetzungen Physiotherapie: Die Therapiefläche muss mindestens 23 m² betragen. Ein Bereich braucht mindestens 15m² und alle weiteren 8m².
- Ausstattung sicherstellen: Du benötigst mindestens zwei höhenverstellbare Behandlungsliegen und Geräte für Krankengymnastik sowie Hygieneartikel.
- Rechtliche Vorgaben einhalten: Stelle sicher, dass alle Geräte ein CE-Zeichen haben und Du die erforderlichen Genehmigungen besitzt.
Wieso gibt es räumliche Voraussetzungen für Physiotherapiepraxen in Deutschland?
Die räumlichen Voraussetzungen für Physiotherapiepraxen in Deutschland gibt es, damit Deine Patienten & Patientinnen sich nicht nur wohlfühlen, sondern auch sicher und gut versorgt sind.
Es geht dabei nicht einfach nur um die Optik – der Raum muss funktional sein. Du brauchst genügend Platz, um Deine Geräte unterzubringen und Dich frei zu bewegen.
Gute Beleuchtung ist wichtig, damit Du jede Behandlung präzise durchführen kannst, und der Raum sollte barrierefrei sein, damit auch Patienten & Patientinnen mit Einschränkungen problemlos zu Dir kommen können.
Diese Vorgaben helfen Dir, Deine Arbeit effizient und sicher zu machen, und sorgen dafür, dass Deine Praxis professionell und vertrauenswürdig wirkt.
Richtlinien und Vorschriften für Physiotherapiepraxen
Wenn Du eine Physiotherapiepraxis in Deutschland betreibst oder betreiben willst, gibt es einige wichtige Vorgaben, die Du kennen musst. Diese sind dafür da, dass Du und Deine Patienten & Patientinnen sicher und gut betreut seid.
Räumliche Voraussetzungen für Deine Physiotherapiepraxis
Wenn Du eine eigene Physiotherapiepraxis eröffnest oder Deine bestehende Praxis optimieren möchtest, gibt es einige räumliche Voraussetzungen, die Du beachten musst.
Zuerst einmal sollte Deine Praxis klar von anderen Bereichen, wie privaten Wohnräumen oder gewerblichen Flächen, getrennt sein. Das sorgt nicht nur für Ruhe und Diskretion, sondern trägt auch dazu bei, dass sich Deine Patienten & Patientinnen wohl und gut aufgehoben fühlen.
Ebenso wichtig ist es, dass Deine Praxis barrierefrei zugänglich ist, damit auch Menschen mit Gehbehinderungen oder Rollstuhlfahrer problemlos ohne fremde Hilfe hinein- und herauskommen können.
Die Mindestgröße der Praxisräume spielt ebenfalls eine große Rolle. Eine Physiotherapiepraxis (sprich die Therapiefläche) benötigt mindestens 23 Quadratmeter, die auf zwei Behandlungsbereiche aufgeteilt werden sollten. Einer dieser Bereiche muss mindestens 15 Quadratmeter groß sein, der andere mindestens 8 Quadratmeter.
Solltest Du mit weiteren Therapeuten & Therapeutinnen zusammenarbeiten, musst Du pro zusätzlichen Leistungserbringer weitere 8 Quadratmeter einplanen.
Die Behandlungsräume dürfen keine Durchgangsräume sein, um Ablenkungen zu vermeiden. Auch die Raumhöhe ist wichtig: Sie sollte mindestens 2,40 Meter betragen.
Der Boden sollte trittsicher, leicht zu reinigen und desinfizierbar sein, besonders in Nassbereichen, die bei bestimmten Therapien notwendig sind.
Diese Bereiche brauchen zudem rutschhemmende Beläge und eine gute Bodenentwässerung, damit es bei der Arbeit mit Wasser keine Probleme gibt.
Das ist bei der Ausstattung einer deutschen Physiopraxis wichtig
Wenn es um die räumliche Voraussetzungen für eine Physiotherapiepraxis in Deutschland geht, ist auch die Pflichtausstattung ein wichtiger Punkt. Du brauchst mindestens zwei höhenverstellbare Behandlungsliegen, die der DIN EN 60601 Norm entsprechen.
Die Norm sorgt dafür, dass nur befugte Personen die Steuerung der Liegen bedienen können. Dazu gehört auch passendes Lagerungsmaterial wie Nacken- und Knierollen, um die Patienten & Patientinnen während der Behandlung richtig zu positionieren.
Auch Geräte für Krankengymnastik und Übungsbehandlungen gehören zur Grundausstattung.
Hier hast Du als Therapeut oder Therapeutin die Freiheit, die passenden Geräte je nach Therapieform auszuwählen. Wichtig ist jedoch, dass die Geräte qualitativ hochwertig sind.
Auch sollten in jedem Behandlungsraum Kurzzeituhren vorhanden sein, um die Therapiedauer im Blick zu behalten, sowie eine Notrufanlage in den Bereichen, wo Du nicht ständig anwesend sein musst, aber trotzdem schnell eingreifen kannst, falls etwas passiert.
Technische Ausrüstung wie Geräte für die Wärmetherapie (z. B. Infrarotstrahler) oder die Kryotherapie (Eisanwendungen) sind ebenfalls wichtig, um verschiedene Behandlungsmethoden anbieten zu können.
Und nicht zu vergessen: Du solltest genügend Laken, Tücher, Polster und Decken parat haben, damit immer alles sauber und hygienisch ist.
Wenn Du auch Hausbesuche machst, solltest Du darauf achten, dass Du alle nötigen Geräte und Hilfsmittel dabei hast.
Zusätzlich zur Grundausstattung gibt es weitere Optionen wie Geräte für die gerätegestützte Krankengymnastik.
Dafür wird allerdings ein größerer Behandlungsbereich von mindestens 30 m² benötigt. Auch spezielle Therapien wie Elektrotherapie oder Unterwasserdruckstrahlmassage erfordern zusätzliche Geräte und spezielle Räumlichkeiten.
Abschließend gilt: Alle in der Praxis verwendeten Geräte müssen den aktuellen medizinischen Sicherheitsvorschriften entsprechen, wie dem Medizinproduktegesetz.
Weitere Vorschriften, die Du unbedingt im Auge behalten musst
Wenn es um das Führen einer Physiopraxis geht, gibt es neben den räumliche Voraussetzungen für Physiotherapiepraxen auch noch andere Vorschriften, die Du nicht außer Acht lassen solltest.
In Deiner Praxis dürfen etwa nur Geräte mit CE-Zeichen genutzt werden, damit die Sicherheitsstandards erfüllt sind. Das betrifft besonders die Geräte, die unter das Medizinproduktegesetz fallen.
Für eine Kassenzulassung nach den Vorgaben des GKV-Spitzenverbands musst Du gewisse Voraussetzungen erfüllen, wie z. B. eine Patiententoilette in der Praxis.
Die Berufsgenossenschaft (BG) verlangt jedoch zusätzlich eine separate Toilette für Mitarbeiter sowie Waschplätze mit Desinfektionsmittelspendern. Während die Krankenkassen bei der Praxisabnahme ihre Vorgaben prüfen, kann die BG zusätzlich Kontrollen durchführen.
Auch die baulichen Vorschriften sind wichtig: In vielen Bundesländern muss die Praxis barrierefrei sein. Falls die künftigen Praxisräume zuvor anderweitig genutzt wurden, musst Du eine Nutzungsänderung beim Bauamt beantragen.
Ebenso wichtig ist es, die Genehmigung zur gewerblichen Nutzung der Räume zu kontrollieren, um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein.
Erfolgreiche Praxisführung: so startest Du richtig durch!
Die Planung und Gestaltung Deiner Physiotherapiepraxis sind entscheidend für den Erfolg Deiner Behandlungen und das Wohlbefinden Deiner Patienten & Patientinnen.
Vor allem die räumlichen Voraussetzungen für eine Physiopraxis in Deutschland ist wichtig. Achte darauf, dass die Räume funktional sind, ausreichend Platz bieten und barrierefrei zugänglich sind.
So erfüllst Du nicht nur die rechtlichen Vorgaben, sondern schaffst auch eine angenehme Atmosphäre. Die richtige Ausstattung, wie hochwertige Therapiegeräte und Hygieneartikel, erhöht die Professionalität Deiner Praxis.
Letztendlich sorgt eine gut durchdachte Raumgestaltung dafür, dass sich Deine Patienten & Patientinnen wohlfühlen und Vertrauen aufbauen, während Du effizient arbeiten und Dich an die Vorschriften halten kannst.
