Manualtherapie & synaptos ideal kombiniert [Expert:innenblog]

synaptos-Expertin & Physiotherapeutin Ingrid Doboczky erläutert in diesem Artikel anhand eines Fallbeispiels der Manualtherapie, wie sie im Praxisalltag synaptos nützt und wie ihr die interaktive Bodychart von synaptos die Arbeit und Diagnose erleichtert. Mit Struktur & Praxissoftware zum Therapieerfolg.

Im vorliegenden Fall geht Ingrid Doboczky mit Methoden der Manualtherapie gegen die Beschwerden und Einschränkungen ihrer Patientin vor. Aus diesem Grund klärt sie zu Beginn, worin diese Therapiemethode besteht und wie diese entstanden ist.

Anschließend zeigt sie, wie sie die Praxissoftware in ihre Arbeit integriert und wie diese ihr zum Behandlungserfolg verhilft.

 

Dieser Blogbeitrag wurde von Physiotherapeutin Ingrid Doboczky verfasst.

Was ist die Manualtherapie?

Das wichtigste Werkzeug von uns Therapeut:innen sind unsere Hände und gezielte Handgriffe, mit denen wir die Schmerzen und Beschwerden unserer Patient:innen behandeln. Bei der sogenannten Manualtherapie (auch: Manuelle Therapie bzw. Manuelle Medizin) werden Funktionsstörungen des Bewegungsapparates untersucht und gelöst. Physiotherapeut:innen untersuchen damit die Gelenkmechanik, die Muskelfunktion sowie die Koordination der Bewegungen, bevor ein individueller Behandlungsplan für den Patienten/die Patientin festgelegt wird.

Die Manuelle Therapie bedient sich in der physiotherapeutischen Behandlung sowohl passiver Techniken als auch aktiver Übungen. Zum einen sollen blockierte oder eingeschränkte Gelenke von geschulten Physiotherapeut:innen mithilfe sanfter Techniken mobilisiert werden. Andererseits können etwa durch individuelle Übungen, welche wir mit den Patient:innen durchführen, instabile Gelenke stabilisiert werden. Das Ziel des Behandlungskonzeptes ist die Wiederherstellung des Zusammenspieles zwischen Nerven, Muskeln und Gelenken sowie die Wiederherstellung von Beweglichkeit und Koordination.

Wann und wo wird die Manualtherapie eingesetzt?

Die Manuelle Therapie kommt insbesondere in der Orthopädie und orthopädischen Medizin sowie der Physiotherapie zur Anwendung und darf nur von speziell dafür ausgebildeten Physiotherapeut:innen durchgeführt werden. In diesem Zusammenhang haben sich verschiedene manualtherapeutische Techniken und Schulen gebildet, deren Schwerpunktsetzungen unterschiedlich sind, wobei die Grundprinzipien jedoch ähnlich bleiben. In diesem Artikel beziehe ich mich jedoch immer auf die Manual Therapieform der IAOM (International Academy of Orthopedic Medicine).

Die IAOM

Die IAOM – die International Academy of Orthopedic Medicine – ist eine Fortbildungsorganisation, die vorrangig Physiotherapeut:innen und Ärzt:innen in der Spezialisierung für Nichtoperative Orthopädische Medizin und Manuelle Therapie ausbildet. Die internationale und interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Ärzt:innen und Therapeut:innen sowie ständige evidenzinformierte Updates, um immer am aktuellsten Stand der Wissenschaft zu sein, sind zentrale Ziele der Ausbildung.

Darüber hinaus stehen die präzise klinische Untersuchung, die orthopädische Medizin und manuelle Therapie, das Muskeltraining sowie Weichteiltechniken und individuelles Heimprogramm im Zentrum der Fortbildung. Als übergeordnetes Ziel wird der Aspekt, mit Wissen mehr Sicherheit für Patient:innen und Therapeut:innen zu schaffen, genannt. Ganz nach dem Motto der Academy: „Zusammen erreichen wir das Außergewöhnliche“. Das Curriculum basiert zum Teil auf dem klinischen Pathologieverständnis von Prof. Dr. James Cyriax, sollte aber nicht als ein komplettes Konzept verstanden werden.

James Cyriax & die Manualtherapie

Dennoch soll hier kurz auf die Person James Cyriax eingegangen werden, da seine Beiträge zur Manuellen Therapie unumstritten sind. Die Befundung und Behandlung von Patient:innen mit orthopädischen Beschwerden hat sich nämlich aus der Vorarbeit von Dr. James Henry Cyriax heraus entwickelt. Er wird auch „Vater der Orthopädischen Medizin“ genannt.

James Cyriax war ein englischer Orthopäde. Er war es, der als Erster die Diagnostik und Behandlung der nichtoperativen Orthopädie systematisiert und in Büchern, die zu Standardwerken avanciert sind, festgehalten hat.

In der Diagnostik wurden vor allem die Kombinationen von aktiven, passiven und isometrischen Funktionsuntersuchungen nach der Sammelmethode inventarisiert und interpretiert. Auf Grund dieser Diagnostik wurde dann die konservative Therapie bestehend aus Dehnungen, Querfriktionen, Manipulationen und Injektionen durchgeführt (Quelle: Institut für Angewandte Manuelle Therapie).

Strukturierte Herangehensweise

Nun soll es hier jedoch um die konkrete Nutzung der synaptos Praxissoftware im Rahmen meiner Tätigkeit als selbstständige Physiotherapeutin gehen. Besonders wichtig ist mir dabei, eine gewisse Struktur in meiner Arbeit zu haben, um nicht den Überblick zu verlieren.

Eine strukturierte Herangehensweise an das physiotherapeutische oder orthopädische Problem sorgt nämlich meiner Meinung nach für eine enorme Arbeitserleichterung und ermöglicht eine genaue(re) Anamnese. Daraus ergibt sich die klinische Untersuchung mittels spezifischen Gelenks- und Muskeltest, die schlussendlich zu meiner Arbeitshypothese führt.

Genau diese Vorgehensweise wird für mich in synaptos hervorragend unterstützt. Mit dem integrierten Befundbogen und der detaillierten Körperkarte können Therapeut:innen mit der Praxissoftware von synaptos nämlich Beschwerden strukturiert und äußerst genau dokumentieren.

Fallbeispiel: Manualtherapie in synaptos

Im vorliegenden Fall habe ich dies anhand einer Patientin von mir illustriert, die Probleme im Kniebereich verspürt hat.

In der Behandlungsansicht der Patient:in habe ich beim ersten Termin meinen in den Einstellungen vorkonfigurierten Physiotherapie-Befundbogen ausgewählt und geöffnet. Mit der Möglichkeit der Drag & Drop-Symptomsetzung in der interaktiven Bodychart habe ich zuerst das Symptom „Schmerz“ am linken Knie der Patientin platziert.

Anschließend habe ich mit ihr gemeinsam eruiert, wie stark der empfundene Schmerz auf der VAS-Skala ist. In diesem Fall gab die Patientin den Schmerz mit 6 von 10 an. Zusätzlich habe ich dokumentiert, dass es sich bei der Qualität des Schmerzes um stechende Schmerzen bei Hyperextension handelt.

Arbeitshypothese erstellen

synaptos ermöglicht es mir als Physiotherapeutin dann durch den integrierten, von mir individuell an meine Bedürfnisse angepassten Befundbogen und die Körperkarte schnell zur Physiotherapeutischen Arbeitshypothese zu gelangen.

Wieder am Beispiel der Patientin mit medialem Knieschmerz und Meniskusproblem wird ersichtlich, wie umfangreich die Dokumentationsmöglichkeiten in synaptos sind. Im Bereich der Anamnese habe ich sämtliche Informationen, die ich von der Patientin erhalten haben, notiert.

Nach der durchgeführten Funktionsuntersuchung konnte ich auch die entsprechenden Ergebnisse hierzu eintragen.

Bei der Palpation handelt es sich um manuelles Tasten und Fühlen, um unter der Haut liegende Organe und Strukturen zu beurteilen. Hier konnte ich einen Mini-Erguss feststellen, den ich ebenfalls dokumentiert habe.

Schließlich bin ich so zu meiner Physiotherapeutischen Arbeitshypothese gelangt, die im vorliegenden Fall „Meniskusvorderhornläsion“ lautete. Darauf aufbauend habe ich dann die Behandlung der Patientin durchgeführt, die nach mehreren Terminen in der Behandlungsserie zu sicht- und spürbaren Verbesserungen und weniger Schmerzen geführt hat. Dies konnte ich meiner Patientin auch anhand der integrierten Erfolgskurve in synaptos deutlich machen und aufzeigen.

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